Dienstag, 25. Dezember 2012

Noch so viel zu erzählen...

Genau das Gefühl habe ich gerade. Dass ich, wenn ich am Mittwoch in den Urlaub fahre und danach nur noch ein Wochenende in mein Dorf zurückkehren werde bevor der Wechsel nach Morelia ansteht, so viel vergessen werde worüber ich doch eigentlich noch Berichten wollte und es nur deshalb nie getan habe weil ich nicht wusste wo ich anfangen soll. Deshalb mache ich es mir jetzt ganz einfach... alphabetisch!

A wie Agua Fresca
"Agua Fresca" bedeutet wörtlich "frisches Wasser" und ist hier sozusagen der Überbegriff für hausgemachte Erfrischungsgetränke. Man nehme frisch gepressten Fruchtsaft, verdünne ihn mit Wasser und füge noch jede Menge Zucker hinzu - fertig. Schmeckt super, solange man es mit dem Zucker nicht übertreibt. Am besten schmeckt "Agua de Limón" (also Zitrone) und "Agua de Piña" (Ananas) oder aber "Agua de Jamaica". Das letztere ist etwas komplizierter, es handelt sich nämlich um Hibiskusblüten und da diese eher weniger Saft haben werden sie stattdessen gekocht.

B wie Banda
Dabei handelt es sich um eine Musikrichtung, sozusagen um mexikanische Volksmusik. Im Gegensatz zu deutscher Volksmusik aber hat "banda" ein viel größeres Publikum, läuft nach David Guetta im Radio und ebenfalls auf jeder Party. Gesungen wird selbstverständlich auf Spanisch. Beliebte Themen sind dabei "pistear" (saufen), "emborracharse" (sich betrinken) oder aber Altbekanntes wie Liebeskummer. Begleitet wird das ganze, naja von Banda eben, Trompete, Tuba, Posaune, Klarinette. Auf professionellen Aufnahmen hört sich das akzeptabel an, spielt dann aber live auf einem der vielen Feste hier eine schlechte Banda ohne Sänger, greift nur noch das Wort "dicke-Backen-Musik". Wirklich, sogar die Klarinettisten pusten ihre Backen auf, kein Wunder, dass der Klang eher quietschig wird anstatt schön und voll, aber solange ich die Einzige bin die das stört ist ja nicht viel verloren.
Damit ihr euch das alles besser vorstellen könnt, hier zwei Beispiele:
http://www.youtube.com/watch?v=-eX8KM1znyg
http://www.youtube.com/watch?v=LMmzy4vncsA
Getanzt wird darauf übrigens als Paar und es sieht eigentlich aus als würde man immer auf jeden Schlag vom einen Bein auf das andere springen. Dabei dann noch jedes mal die Hüfte hin und her schwingen und sich vom Mann noch mal etwas hierhin und dorthin führen lassen - fertig.
Ich muss sagen, ich habe mich mittlerweile sehr gut an diese Musik gewöhnt und kann das eine oder andere Lied sogar schon mitsingen.

C wie "chela"
Ist mexikanisch für Bier. Man könnte auch einfach "cerveza" sagen. Chela gibts hier jedenfalls dauernd, und auch gerne schon vor vier.

D wie Dorfgemeinschaft
Ist im Dorf ein großes Fest, werden vorher fleißig Helfer eingeladen, um mit anzupacken, zu Weihnachten bezahlen vier Familien haufenweise Süßigkeiten, um sie an alle anderen zu verschenken, und auf der Straße wird jeder zweite mit "comadre" oder "compadre", also quasi "Mitmutter" und "Mitvater" begrüßt, denn so werden die Paten der Kinder bzw. die Eltern der Patenkinder genannt. So ist die ganze Dorfgemeinschaft eng miteinander verstrickt und es scheint sehr harmonisch zu sein, doch andererseits gibt es ja noch den "chisme", den Klatsch und Tratsch, der anscheinend so weit geht, dass mir meine Gastmutter einmal erzählte, wahre Freunde hätte man hier nur in der Familie, alle anderen würden anfangen zu reden, sobald man ihnen den Rücken zukehrt. Wo genau dazwischen die Wahrheit liegt, ich habe wohl nicht mehr genug Zeit hier, um das herauszufinden.

E wie Einladungen
Diese gibt es hier zuhauf. Ständig heiratet jemand, lässt sein Baby taufen oder lädt zum 15. Geburtstag, dem Übergang vom Kindes- ins Erwachsenenalter ein. Mal wird offiziell eingeladen (dazu wird zur Einladung Brot verschenkt), mal weiß man einfach wann und wo die Feier ist, geht hin und bringt entweder einen "cartón", eine Kiste Bier, oder eine "botella", eine Flasche Hochprozentiges, mit. Auch wenn sich jemand nicht blicken lässt, wird das scheinbar nicht übel genommen, sogar als Großmutter oder Schwester des Täuflings den Taufgottesdienst zu verpassen und nur zur anschließenden Feier zu erscheinen scheint ganz normal. Genauso locker ist die Kleiderordnung, von chic bis alltagstauglich ist alles dabei.

F wie Facebook
Auch wenn meine mexikanischen Facebook-Freunde nur einen kleinen Teil meiner gesamten Freunde dort ausmachen, dominieren sie eindeutig meine Startseite. Es kommt mir vor als ändere jeder zweite von ihnen täglich sein Profilfoto, stelle alle zwei Tage fünf schlaue Sprüche zum Thema Liebe ein und poste anschließend noch sein Lieblingslied. Der ein oder andere gibt "pistear" also saufen als seinen Beruf an, und würde ich meinen Facebook-Namen dem hier vorherrschenden Stil anpassen hieße ich wohl DAnielITaaa BEckmanNn. Ich hoffe für sie, dass mögliche zukünftige Arbeitgeber nicht vorher ihre Profile checken.

G wie Gesundheitshinweise
"Todo con medida" (alles in Maßen) unter Bierwebung, "Come bien" (Ernähren sie sich gut) unter Süßigkeitenwerbung, "Salud es belleza" (Gesundheit ist Schönheit) unter Werbung für Pflegeprodukte. Gesundheitshinweise gibt es überall und nicht selten stehen sie ihm Widerspruch zum beworbenen Produkt oder zum Konsumverhalten der Bevölkerung. Am stärksten betroffen von dieser Art der Aufklärung sind aber Zigarettenschachteln. Denn was in Deutschland an starkem Widerspruch gescheitert ist, hat sich hier scheinbar durchgesetzt: Abschreckende Bilder von Mundkrebs, Raucherlungen oder anderen folgen des Rauchens auf jeder Packung.

H wie Hunde
Jeder hat sie täglich um sich, ob Zuhause oder auf der Straße. Ich weiß nicht mal wie viele von den Hunden, die hier frei herumlaufen wirklich Straßenhunde sind, und welche sich nur etwas weit von ihrem Zuhause entfernt haben, wie auch zwei unserer fünf Hunde es dauernd machen. Gassi gegangen wird hier nicht, die Hunde laufen herum wie sie wollen. Autofahrer lassen sich dadurch nicht weiter stören. Sie fahren nach dem Motto "der Hund geht schon aus dem Weg" und fast immer stimmt das auch, aber eben nur fast. Einer unserer Hundewelpen wurde überfahren, ein anderer ausgewachsener Hund bewegt sich nur noch auf den Vorderbeinen und zieht die offenbar plattgefahrenen Hinterbeine hinterher. Generell ist der Umgang mit den Haushunden, bzw eigentlich Hofhunden, da sie zumindest bei uns nicht ins Haus dürfen, aus meiner Sicht sehr lieblos. Selten werden sie freudig begrüßt oder gestreichelt, bei uns eigentlich nur von meinem ca 40-jährigen Gastbruder, der nebenan wohnt. Häufiger werden sie angeschrien, getreten oder mit Steinen beworfen wenn sie in die Küche kommen und nach Essen suchen, von dem sie nicht viel bekommen, nur essensreste, oder wenn sie uns folgen wenn wir das Haus velassen. In manchen Häusern wohnen die Hunde nichtmal auf dem Hof, sondern auf dem Dach, da sie zu agressiv sind. Kein Wunder bei dieser Behandlung.

I wie irgendwie unpassend
... finde ich blinkende Lichterketten und dazu piepsige elektrische Weihnachtsmusik in Dauerschleife in der Kirche. Gibt es hier aber, und wenn ich auch die Lichterketten noch akzeptieren kann, bekomme ich Kopfschmerzen davon, wenn der Rosenkranz von "Jingle Bells" in der dreigestrichenen Oktave unterlegt ist.

J wie jaripeo
Das ist Rodeo reiten und hier ein sehr beliebtes Spektakel. Spätestens die Information, dass hier im Dorf erst letztes Jahr einer der Reiter vom Stier getötet wurde, war für mich Grund solche Veranstaltungen zu meiden.

K wie Korruption
Ein paar kleinere Problemchen, die aber auch eher nur von mir so gesehen werden, habe ich in diesem Beitrag ja schon angesprochen. Aber natürlich bemerkt man, wenn man so lange hier ist, auch die wahren Probleme dieses Landes, wie Korruption und das organisierte Verbrechen. Das mit der Korruption habe ich selbst schon miterlebt. Ein Polizist wollte statt einer Geldstrafe für den abgelaufenen Führerschein meines Gastbruders (ja Führerscheine müssen hier regelmäßig erneuert werden, aber viele fahren einfach gleich ohne) lieber Bestechungsgeld kassieren. Mit organisiertem Verbrechen habe ich zum Glück nichts zu tun, doch jeder hier weiß, dass es existiert, wer mit drin hängt, wie mächtig es ist, deutlich mächtiger als die korrupte Polizei, wobei die Grenzen zwischen Drogenmafia und Staatsgewlt ja schwimmend sind und jeder weiß damit umzugehen: Raushalten! Trotzdem kennt jeder irgendwen der ermordet wurde, was zwar einerseits daran liegt, dass hier jeder jeden kennt, oder behauptet zu kennen, aber andererseits ist die Mordrate hier mit 20 auf 100.000 Einwohner in 2011 auch 25 mal so hoch war wie die Deutschlands, die im Zeitraum von 2003 bis 2008 bei 0,8 Morden auf 100.000 Einwohner lag. Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich mich hier weiterhin absolut sicher fühle.

L wie Legenden
Davon gibt es hier viele und außer mir glaubt anscheinend auch fast jeder daran. Die wohl bekannteste Legende ist die der "llorona". Es handelt sich um eine Frau, deren Kinder gestorben sind, vielleicht hat sie sie auch selbst umgebracht, ich erinnere mich nicht mehr ganz. Jedenfalls zieht sie jetzt nachts schreiend durch die Straßen und sucht nach ihnen. Die Legende besagt, hört man sie in der Nähe ist sie in Wirklichkeit weit weg, hört man sie aber in der Ferne, ist sie ganz in der Nähe.
Dann gibt es da noch eine weitere Geisterfrau, wunderschön soll sie sein, die nachts durch die Straßen zieht und zumeist betrunkene Männer dazu bringt ihr zu folgen. Wenn diese Glück haben wachen sie auf und kehren um, so soll es meinem Gastvater und meinem ältesten Gastbruder passiert sein, die sich plötzlich weit abseits ihres Weges fanden und sich nur erinnerten einer schönen Frau gefolgt zu sein. Andere hatten weniger Glück, sie sind der Geisterfrau bis in den See gefolgt und ertrunken.
Eine weitere Legende sagt, es gäbe hier Vögel, ähnlich Eulen, die Menschen bei Namen rufen. Ich glaube wieder war es mein ältester Bruder, den sie schon gerufen haben sollen. Der Legende nach sind das in Wirklichkeit Menschen, Hexer oder Hexen genaugenommen, die sich verwandelt haben. Tötet man den Vogel, werden diese am nächsten Morgen tot in ihrem Bett aufgefunden. Genauso soll es im Dorf schon einmal passiert sein. In der Nacht in der jemand den rufenden Vogel tötete, starb ein alter Mann in seinem Bett.


M wie michelada
Erinnert ihr euch an die "chelas"? Nun micheladas sind sozusagen Spezial-chelas. Denn während ich mein Bier ja am liebsten mit Grapefruit oder Zitronenlimo mag kommt hier, Chilisauce, Zitronensaft und Salz rein. Schmeckt auf jeden Fall interessant und ist erfrischend, mir aber einfach zu salzig.
N wie "no manches wey"
Stolz darf ich euch meine mexikanischen Slang-Kenntnisse vorstellen. "Chela" war dafür ja schon ein schöner Anfang, doch die wohl häufigste Phrase ist diese hier. "no manches" bedeutet für einen Spanier wohl nur "mach keine Flecken" und macht entsprechend wenig Sinn. Was eigentlich gemeint ist könnte man mit "Quatsch!", "verarsch mich nicht", "erzähl keinen Scheiß" oder "was du nicht sagst" übersetzen. "Wey" bedeutet etwa "Typ", "Alter" oder "Kumpel" und kann wenn zwei Freunde sich unterhalten eigentlich an jeden Satz angehängt werden.

O wie "onda"
Na, schon wieder Slang, ich werd noch richtig gut darin. "onda" bedeuetet eigentlich Welle. Hier wird es aber viel vielfältiger eingesetzt: In "que onda?" wird es aber zu "was geht ab?", ist jemand "buena onda" ist er gute Gesellschaft, ein cooler Typ mit dem man gerne abhängt, ist man "mala onda" eben genau das Gegenteil, ein Langweiler oder eine Spaßbremse.

P wie Purépecha
So hieß bzw heißt die indigene Bevölkerung, die hier in der Region lebte und immer noch lebt. Vor allem auf Janitzio (einer Insel im Lago Pátzcuaro) , aber teilweise auch hier in Pátzcuaro selbst kann man den Einfluss noch stark sehen. Beispielsweise laufen viele alte Frauen in Tracht herum, lange schwere Röcke, bestickte Bluse und lange geflochtene Zöpfe. Hin und wieder schnappt man auch ein paar Worte Purépecha auf. Ich kann leider nur eine einzige Vokabel. "Mintzi" bedeutet Herz.

Q wie Queretaro
... ist angeblich die sicherste Stadt Mexikos. Kein Wunder also, dass ein Taxifahrer uns dort, nachdem wir erzählt hatten, dass wir ein Jahr in Michoacán verbringen würden, fragte: "Por qué Michoacán? Allá matan!" (Warum Michoacán? Dort wird gemordet!)

R wie Radio
Nichts mehr mit "Hitradio FFH" hier tönt es jeden Tag "Así es - La Ley". Und statt "80er, 90er und das Beste von heute" gibt es zwar auch genau das, jedoch vermischt mit jeder Menge Latino Pop und noch mehr Banda.

S wie Sprudelwasser
Das gibt es hier in jedem Oxxo (einer Supermarkt-Kette, die Getränke, Snacks und Süßigkeiten verkauft), aber trinken tut es anscheinend keiner, zumindest nicht pur. Stattdessen mischen viele Leute hier ihren Whisky mit Sprudelwasser (ziemlich eklig nebenbei bemerkt). Also Moment mal: Whisky mit Sprudelwasser und zu jedem Essen Cola trinken... warum nicht andersherum??

T wie Tortilla Curtain
Das ist der Titel eines Buches von T.C. Boyle, das ich in der 12. Klasse im Englisch LK gelesen habe. Es handelt davon, wie sich das Leben eines Paares illegaler mexikanischer Einwanderer mit dem einer reichen US-amerikanischen Familie verstrickt. Der "Tortilla Curtain", also Tortilla-Vorhang ist dabei, analog zum Eisernen Vorhang, eine Metapher für die mexikanisch-amerikanische Grenze. Für mich ist es interssant im Englisch-, aber auch im Spanischunterricht quasi von weit weg immer wieder das Thema der Auswanderung, vor allem auch der illegalen Auswanderung vieler Mexikaner besprochen zu haben und jetzt dessen Auswirkungen hier plötzlich live sehen zu können. Drei von sieben Kindern meiner Gastmutter leben in den USA, sie telefonieren viel hierher. Die Enkel sind dort aufgewachsen, sprechen besser Englisch als Spanisch. Hin und wieder kommt ein Paket mit gebrauchter Kleidung aus den USA bei uns an. Was passt und gefällt wird behalten, der große Rest wird verkauft. Auch andere Familien haben Verwandschaft in den USA. Gerade jetzt zu Weihnachten und Neujahr sind einige zu Besuch und alle großen Feste werden extra so gelegt, dass sie, teilweise sogar als Paten, dabei sein können. Andere wiederum waren in den USA, sind aber ins Dorf zurückgekehrt, und glauben, mich, die ich doch aussehe wie eine "gringa" (US-Amerikanerin), mit ihren Englischkenntnissen beeindrucken zu müssen. Die meisten sprechen jedoch mit so starkem Akzent, dass ich ihr Spanisch deutlich besser verstehe, zumal ich derzeit besser Spanisch spreche als Englisch, eigentlich weder vom Vokabular von der Grammatik her, sondern einfach nur weil ich besser drin bin. Ein weiterer Effekt der Auswanderung: Jede Menge leerstehende Häuser von Auswanderern die nie mehr zurückgekehrt sind.

U wie unfertig
So sehen hier einige Häuser aus. Oft sieht man Stahlstreben aus den Mauern aufragen, die darauf hindeuten, dass möglicherweise einmal ein zweites Stockwerk geplant, aber nie errichtet wurde. Hinter vielen Häusern, auch hinter unserem, stehen Wände, die ebenfalls auf ein unvollendetes Bausprojekt schließen lassen. Viele Häuser sind unverputzt aus grauem Stein. Die vielen in knalligen Farben bemalten Häuser drumherum kaschieren dies jedoch gut.

V wie Valentina
So heißt eine beliebte Fertig-Chilisauce, die sich mit "Don Vasco" um die Marktführunf streitet. Die beiden kommen immer dann zum Einsatz wenn gerade keine Zeit oder Lust da war, hausgemachte Salsa herzustellen. Chilisauce in Mexiko - ein lukratives Geschäft.

W wie Weltuntergang
Ja das war wohl nichts mit dem Weltuntergang. Hat ja auch niemand gesagt, die Maya jedenfalls nicht. Denn am 21.12. endete nur das 13. Baktun, eine Zeiteinheit der Maja die viele 1000 Jahre umfasst. Naja und was passiert wenn das 13. Baktun endet? Ja richtig, es beginnt das 14.

X wie "por"
Es hat etwas verstanden bis ich das verstanden habe, denn es scheint auf den ersten Blick so gar keinen Sinn zu machen "por" mit "x" abzukürzen. Macht es aber doch, schließlich ist x ist das Zeichen für Multiplikation, gesprochen "por". Auch auf Deutsch verwendet man x schließlich als Abkürzung für mal. Der Unterscheid ist allerdings, dass "por" nur in diesem einzigen Fall mit "mal" zu übersetzen ist. In den meisten Fällen wird es mit "für" übersetzt. Eine super Abkürzung, die einem in SMS ganze vier Zeichen spart ist "xk" für por qué? (warum) oder porque (weil).

Y wie "ll"
Macht keinen Sinn? Ja das denke ich auch immer, wenn ich Sätze wie "que te valla bien" lese. Doch da "y" ebenso wie "ll" wie ein deutsches "j" ausgesprochen werden (ein "j" hingegen etwa wie das "ch" in "Bach") macht der Satz beim in-Gedanken-vorlesen wieder Sinn: "que te vaya bien", eine Abschiedgruß der etwa "möge es dir gut gehen" oder einfach "mach's gut" bedeutet. Genau das gleiche gilt für "c" und "s", die hier, nicht aber auf Castellano also "Hochspanisch", das aber im Vergleich zum lateinamerikanischen Spanisch nur von einer Minderheit gesprochen wird, gleich ausgesprochen werden. Und so scheint es zumindest in SMS ganz egal ob man jetzt "hise" (???), noch besser "ise" (?????), da "h" sowieso nicht gesprochen wird, oder "hice" (ich machte) schreibt.

Z wie Zahlungsmöglichkeiten
In einem Land in dem ein großer Anteil der Bevölkerung kein Konto besitzt entwickeln sich automatisch alternative Zahlungsmethoden zu Lastschrift und Kreditkarte. So ziemlich alles kann hier bar gezahlz werden. So zahlt meine Familie beispielsweise ihre Telefonrechnung bar in einem Büro in Pátzcuaro. Noch interessanter finde ich aber, wie ich meine Bustickets nach Cancún erstanden habe. Ich habe sie online reserviert, per e-Mail eine Quittung bekommen, diese ausgedruckt und den Betrag an der Kasse des nächstgelegenen Oxxo-Supermarktes bezahlt.

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