Das Projekt

Die mexikanische Partnerorganisation
Betreut wurde ich vor Ort von Vive México. Seit ihrer Gründung im Jahre 1995 organisieren sie Workcamps und Freiwilligendienste und haben sich dadurch zur größten Workcamp-Organisation in Mexiko entwickelt. Erklärtes Ziel dieser Nicht-Regierungsorganisation ist es, den interkulturellen Austausch aller Beteiligten zu fördern und die Freiwilligenarbeit als Mittel zur Bewältigung von sozialen, kulturellen und ökologischen Problemen zu fördern.

Meine erste Einsatzstelle
Vive México kooperiert unter anderem mit dem CECYTEM, dem Colegio de Estudios Científicos y Tecnológicos del Estado de Michoacán, das über den ganzen Bundestaat verteilte Schulen unterhält. An einige dieser Schulen entsendet Vive Mexico Freiwillige, die als Assistenzlehrer im Englischunterricht mithelfen und einen kulturellen Austausch anregen sollen.

Die Schulen nennen sich "preparatoria" und sind vergleichbar mit der deutschen Oberstufe. Der Abschluss, den die Schülerinnen und Schüler, die etwa im Alter von 14 bis 20 Jahren sind, dort nach drei Jahern bzw. sechs Semestern erwerben, ist entsprechend vergleichbar mit dem Abitur.

Das Dorf, in dem ich gelebt und unterrichtet habe, heißt Huecorio und hat etwa 700 Einwohner. Die Schüler kommen jedoch auch aus der Umgebung, sodass an dieser Schule schätzungsweise 300 Schüler und Schülerinnen unterrichtet werden. Die Klassen sind nach dem jeweiligen Semester benannt. Entsprechend gab es vier erste Klassen, drei dritte Klassen und zwei fünfte Klassen.

Pro erster und dritter Klasse wurden mir und der anderen Freiwilligen Nicole vom Englischlehrer eine seiner Stunden übertragen, damit wir uns in diesen Stunden vor allem auf Konversation und Aussprache konzentrieren.

Außerdem haben wir im Rahmen des Faches Desarrollo de la Humanidad integral (DHI), also einem Fach über die Entwicklung der Menschheit, mit den Schülern des fünften Semesters über internationale (beziehungsweise aufgrund unserer speziellen Vorkenntnisse vor allem europäische) Kultur gesprochen.

Aus der Idee der Gründung einer Musikgruppe entwickelte sich eine "Rondalla", also eine Gitarrengruppe, in der Anfänger wie Nicole und ich (die wir eigentlich besser Trompete beziehungsweise Klarinette spielen) und fortgeschrittene Schüler gemeinsam Stücke erlernten. Diese Rondalla besteht so auch nach unserer Abreise weiterhin fort.

Natürlich fand der kulturelle Austausch auch in der Zeit zwischen und nach den Schulstunden einfach durch ungezwungene Gespräche statt.

Der Einsatzstellenwechsel
Aufgrund scheinbar plötzlicher Sicherheitsbedenken der deutschen Botschaft, die ich bis heute nicht ganz nachvollziehen kann, mussten nahezu alle Freiwilligen ihre Einsatzstellen in den Dörfern aufgeben. Stattdessen suchte uns Vive México auf die Schnelle neue Einsatzstellen in der nächst größeren Stadt Morelia. Mehr auch in meinem damaligen Blogeintrag "Neues Jahr, neues Projekt...".

Die zweite Einsatzstelle
Ab Februar war ich dann in einer Gastfamilie in Morelia. Morelia hat etwa 600.000 Einwohner und liegt nur etwa 60km von Huecorio entfernt.

Meine neue Einsatzstelle war das IJUM, das Instituto de la Juventud Moreliana, sprich die Jugendeinrichtung der Stadt Morelia. Dies kann man sich als eine Mischung aus Jugendamt und Jugendzentrum vorstellen, das beispielsweise finanzielle Unterstützung an Jugendliche gibt, Events veranstaltet, Themen wie frühe Schwangerschaft mit Schulklassen diskutiert oder aber einfach Sprach- und Sportkurse anbietet.

Ich gab dort erstmalig einen Deutschkurs, der allerdings noch zu unbekannt war um wirklich Andrang zu finden. Die Mitgliederzahl meines Anfängerkurses pendelte sich letztlich bei zwei ein, doch mit diesen zwei Schülerinnen schafften wir es in dem halben Jahr ein Deutschbuch zum Erreichen des A1 Sprachniveaus, das den wichtigsten Grundkenntnissen entspricht, durchzuarbeiten. Zudem traf ich mich einmal pro Woche mit zwei fortgeschrittenen Schülern, mit denen ich mich auf Deutsch unterhielt.

Am Vormittag half ich zusätzlich in den Büros mit.

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