Dienstag, 2. Juli 2013

Im Land des reichsten Manns der Welt

... sprich in Mexiko!

Carlos Slim Helú, 1940 als Sohn libanesischer Einwanderer in Mexiko Stadt geboren, verfügt über ein Vermögen von 73 Milliarden Dollar, mit dem auch Bill Gates nicht mehr mithalten kann. Zu verdanken hat er seinen Reichtum vor allem Aufkauf und Sanierung maroder Firmen in der mexikanischen Wirtschaftskrise 1982. Entscheidender Schachzug war jedoch der Kauf der ehemals staatlichen Telefongesellschaft Telmex, als diese 1990 privatisiert wurde. Gleichzeitig besitzt er mit América Movil den größten Mobilfunknetzbetreiber Lateinamerikas. Markenname in Mexiko: Telcel.

Natürlich ist eine solche Person nicht unumstritten. So soll er vor allem politischen Einfluss spielen lassen haben um die monopolartige Marktposition von Telmex zu sichern. Mit der Investition in den Mobilfunk hat er quasi die gesamte Telekommunikation in der Hand und kann entsprechend überhöhte Preise ansetzen. Beispiel Telcel: Es gibt durchaus andere Mobilfunkanbieter. Das gesamte Netz, sprich die Masten, gehören dennoch Telcel. Andere Anbieter sind somit deutlich weniger wettbewerbsfähig und so habe auch ich in meinem Handy einen Telcel-Chip und stecke Carlos Slim Helú so wie alle Mexikaner täglich noch ein paar Pesos mehr in die Tasche.

Ein so reicher Mann also in einem so "armen" Land? Ich weiß nicht, mir gefällt die Bezeichnung "arm" nicht. Es gibt keine "armen" Länder. Es gibt ausgebeutete Länder und Länder mit extremer sozialer Ungleichheit aber "arme" Länder? Eher nicht...

Mit seinem Bruttoinlandsprodukt landet Mexiko auf Platz 14 weltweit. Das hört sich eigentlich ganz schön (wirtschafts-)mächtig an. Auf pro Kopf Einkommen runtergerechnet sieht es dann schon etwas bescheidener aus, aber das eigentliche Problem ist, dass dieses scheinbare Durchschnittseinkommen, von dem man meinen sollte, es solle der Mittelschicht entsprechen kaum vertreten ist. Denn eine Mittelschicht ist nahezu inexistent. Der Großteil der Bevölkerung verdient deutlich weniger und ein kleiner Anteil umso mehr.
Geld ist da, aber es ist schlecht verteilt.

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