Freitag, 9. August 2013

Spendenaufruf

Liebe Blogleser,

meine Zeit in Mexiko neigt sich dem Ende zu. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere daran, wie ich mich vor der Ausreise um Spenden für das "weltwärts"-Programm bemühte. Dies will ich heute noch einmal tun, denn die Zielsumme ist noch nicht ganz erreicht. Da es damals einiges an Unverständnis und Verwirrung in diesem Zusammenhang gab, möchte ich meinen Spendenaufruf diesmal als eine Art FAQ aufbauen (auch wenn mir die Fragen so direkt nicht alle gestellt wurden). Bitte nehmt euch die Zeit ihn durchzulesen.

Warum bitte ich um Spenden für einen "Abenteuer-Urlaub"?
Die Bezeichnung Abenteuer ist durchaus angemessen dafür, ein fremdes Land ein Jahr lang so intensiv kennenzulernen wie ich es durfte - sowohl auf meinen Reisen, als aber vor allem auch im alltäglichen Leben.
Urlaub hingegen ist nur ein Teil meines Freiwilligendienstes und zwar der Teil, der nicht von den Spenden, sondern meinem eigenen Geld, sprich Erspartem, Freiwilligen-Taschengeld von 100 Euro pro Monat sowie Taschengeld seitens meiner Eltern bezahlt wird.

Wofür ist das Geld dann?
Das Geld geht direkt an meine Entsendeorganisation ijgd - internationale Jugendgemeinschaftsdienste. Wie man dem Namen entnehmen kann, engagiert sich diese Nicht-Regierungsorganisation im internationalen Austausch von Jugendlichen zur Förderung der internationalen Verständigung. Im allgemeinen wird durch eine Spende also eben dieses Vorhaben gefördert. Im speziellen sollen die Spenden die Kosten für meine Entsendung im Rahmen des "weltwärts"-Programmes decken.

Wie funktioniert das "weltwärts"-Programm?
"weltwärts" ist eine Initiative des Bundesministeriums für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst versteht sich jedoch nicht als Entwicklungshilfe sondern als Lerndienst. Deshalb werden in diesem Programm bewusst Jugendliche entsendet und keine ausgebildeten Entwicklungshelfer.
Durchgeführt wird das Programm von verschiedensten durch das BMZ anerkannten Nicht-Regierungsorganisationen wie beispielsweise ijgd. Die finanziellen Mittel kommen dabei zu 75% aus dem Budget des BMZ und zu 25% aus dem der Entsendeorganisation. Da diese sich in der Regel durch Spenden finanzieren, sind die Freiwilligen dazu aufgefordert um eben diese zu bitten.

Jetzt mal konkret, von wieviel Geld sprechen wir hier eigentlich?
Die gewünschte Spendensumme beträgt 150 Euro pro Monat also 1650 Euro für die Gesamtzeit von 11 Monaten. Vielen Dank an dieser Stelle an meine Eltern, an weitere Verwandte, und Freunde und für die Unterstützung des Bistro-Teams. Mit eurer Hilfe sind bereits über 1500 Euro zusammengekommen. Jetzt fehlen noch exakt 117,42 Euro. Wenn also der eine oder andere Blogleser 5-10 Euro spendet, dürfte das erreicht werden.

Aber,... warum zahlen das nicht einfach deine Eltern?
Genau das haben die mich auch gefragt. Ich habe das Glück Eltern zu haben, die mich nicht nur unterstützen wollen, sondern das auch finanziell können. Sinn dieser Art der Finanzierung, des Aufbaus eines Förderkreises, der den Freiwilligen oder die Freiwillige durch Spenden unterstützt ist aber, dass die Entsendung unabhängig von deren finanziellen Mitteln ist. Gleichzeitig ist die Spenden-Akquise willkommene Öffentlichkeitsarbeit für das "weltwärts"-Programm.

Und warum sollen wir jetzt noch spenden? Du bist doch schon fast wieder zurück, ist doch scheinbar schon alles bezahlt!
Wie bereits angedeutet sind wir nicht verpflichtet sondern aufgefordert die Spenden einzubringen. Sie dienen dazu, dass das "weltwärts"-Programm kein Verlustgeschäft für ijgd ist sondern sich selbst finanziert. Ansonsten wird es nicht fortgeführt werden können. Das Geld sollte also in Solidarität mit den nächsten "weltwärts"-Generationen aufgebracht werden.
Außerden sehe ich den derzeitigen Zeitpunkt als günstig, da ich hoffe, dass meine Berichte auf meinem Blog etwas die Skepsis am Programm und somit auch an einer Spende genommen haben.

Die Skepsis genommen? Ne ich glaube da musst du nochmal nacharbeiten Dani... 
Alles klar! Freiwilligendienst - das klingt erst einmal nach einer Menge Arbeit für wenig Geld. Auch ich habe gedacht, dass ich mehr Arbeit haben würde und habe deshalb auch selbst einige Male den Sinn des Programmes hinterfragt. Im Endeffekt ist aber genau das eingetreten, was uns Freiwilligen schon auf den Vorbereitungsseminaren gesagt wurde. Dass diejenigen, die am meisten von unserem Freiwilligendienst profitieren, wir selbst sein werden. "weltwärts" versteht sich nicht als Entwicklungshilfe sondern als Lerndienst. Und, dass ich in diesem Jahr unglaublich viel gelernt habe - über Mexiko, seine Geschichte, Geographie, Politik, Kultur, Probleme, und Schätze, über den Alltag der Menschen, über mich und meine Erziehung, über den Umgang mit verschiedenen Kulturen und Werten, über Kommunikation in einer Fremdsprache, die mir mittlerweile ganz leicht über die Lippen kommt - und mich dadurch weiterentwickelt habe, das habe ich nicht einen Tag lang bezweifelt. Horizont erweitert? Check!
Es ist uns nicht möglich groß etwas zu verändern, wohl aber im Kleinen Anstöße zu geben: Nehmen wir zuerst meine Arbeit: Ein paar Schüler in Huecorio sprechen etwas besser Englisch, andere nutzen die Gitarrengruppe, die sich in unserer Anwesenheit gegründet hat. Vier Menschen in Morelia sprechen dank mir besser oder überhaupt Deutsch. Viel wichtiger als die Arbeit, da viel umfangreicher, ist aber eigentlich meine Freizeit. Denn all die Eindrücke, die ich das Jahr über bei Freunden und Bekannten hinterlassen habe, habe ich nicht nur als ich, als Daniela Beckmann hinterlassen, sondern auch als Repräsentantin Deutschlands. Ich habe hier und da ein wenig oder aber auch eine Menge über Deutschland erzählt, über Kultur, über Geld, über Wetter, über Nationalsozialismus. Auch wenn der Eindruck den Mexiko auf mich gemacht hat größer ist; auch ich werde einen Eindruck hinterlassen. Gleichzeitig habe ich mich in meinem Blog bemüht euch Mexiko näher zu bringen, quasi mit Insider-Information statt Vorurteilen. Internationaler Austausch und Verständigung? Check!
Ein dritter Punkt ist, dass die Arbeit der Freiwilligen mit ihrer Rückkehr nicht beendet ist. Wir sollen auch weiter als Multiplikatoren dienen und unsere Erfahrungen teilen und einbringen.

Also gut, und wie funktioniert das jetzt mit der Spende?
Das ist leider etwas kompliziert, da sehr ofiziell und formell. So brauche ich von jedem Spender eine Unterschrift in einer Förderkreisliste. Außerdem haben sich seit meiner Ausreise ein paar formelle Details geändert. So ist die Förderkreisliste anders aufgebaut (die aktuelle Version findet ihr natürlich auf meinem Blog unter „Förderkreis / Spenden“), Spenden dürfen nicht mehr von mir gesammelt werden sondern müssen direkt auf das ijgd-Konto eingehen und auch der anzugebene Verwendungszweck hat sich geändert (ebenfalls unter dem Link zu finden).

Ne also ehrlich gesagt habe ich das immer noch nicht verstanden, Was tun?
Alle Informationen finden sich noch einmal ausführlich und top aktualisiert unter „Förderkreis / Spenden“. Sollte trotzdem etwas unklar bleiben, wendet euch doch einfach per Mail an mich: daniela_beckmann@arcor.de.

Vielen Dank für eure Unterstützung,

eure Daniela

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