Samstag, 8. Juni 2013

Mit Mandelentzündung in die Regenzeit

Hiermit spreche ich mich offiziell von dem Vorwurf frei, ich hätte hier ein ganzes Jahr lang Sommer. Gut, die klassischen vier Jahreszeiten habe ich hier tatsächlich nicht durchlebt, aber die sind ja, wie wir in der siebten Klasse in Bili bei Frau Ullrich lernten, auch ein Phänomen der gemäßigten Klimazone, oder "temperate zone" wie wir in unseren Vokabelheften notierten. Mexiko hingegen liegt in den Subtropen bis Tropen.

Tatsächlich war es im "Winter" auch deutlich kälter als jetzt im "Sommer" (20°C statt 30°C) aber irgendwie finde ich die Namen der Jahreszeiten mir denen ich groß geworden bin dafür trotzdem unpassend.

Dafür gibt es hier Regen- und Trockenzeit. Als ich im September ankam, war die Regenzeit gerade am ausklingen. Fast täglich gab es so gegen 17 Uhr ein Gewitter mit ordentlich Regen. Warm war es trotzdem. Von Oktober bis April hat es dann praktisch gar nicht geregnet und ich konnte zusehen wie die Landschaft immer mehr trocken-gelb-braun wurde.

Mittlerweile hat es aber wieder angefangen hin und wieder zu regnen (schätzungsweise ein bis zweimal pro Woche), was nicht bedeutet, dass die Sonne den Rest der Tage nicht genauso erbarmungslos wie immer vom Himmel prallt. Die Auswirkungen des Regens sind dennoch gewaltig: Letztens bin ich mal wieder meine alte Gastfamilie in Huecorio besuchen gefahren und habe den Weg dorthin - 60km Autobahn - kaum wiedererkannt, so verändert und ergrünt war die Landschaft (Berge, Dörfer und Felder) am Straßenrand.

Naja und zweitens wurde der Wetterumschlag auch spontan zur Ursache meiner Mandelentzündung erklärt, mit der ich mich ein paar Tage lang quälte. Mittlerweile ist die dank Antibiotikum wieder abgeklungen, krank werden im Ausland kann ich aber doch eindeutig nicht empfehlen. Ich habe mich lange nicht mehr so abhängig, unselbstständig und verloren gefühlt...

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