Freitag, 14. Juni 2013

Von Bolero über Caminos de Michoacán bis Fluch der Karibik

... so könnte man das Programm des Konzertes beschreiben, das wir am letzten Samstag gegeben haben, und das nebenbei das wohl beste Konzert war, das ich mit diesem Orchester gespielt habe und wohl auch jemals spielen werde, denn leider steht nur noch ein kleiner Auftritt an, bevor es in wenigen Tagen in die Ferien geht, die auch leider nicht mehr aufhören werden, bis ich schon zurück in Deutschland bin. Das ist wirklich schade, denn das Orchester und seine Musiker sind längst essentieller Bestandteil meines Alltags geworden.



Zurück aber zum Programm. Los ging es mit Bolero, was weiter kein großes Problem gewesen wäre, hätte der andere Klarinettist nicht zwei Tage vorher entschieden mir eines seiner Solos zu überlassen. Zum Glück hatten wir am Freitag, also einen Tag zuvor schon ein weniger wichtiges Konzert, sodass ich mich dort durch das Solo zittern konnte (und das ist absolut wörtlich gemeint), um es dann am Samstag selbstbewusster zu spielen. Bei 16 Takten in denen man jeden Fehler und jede Unsicherheit gehört hätte (hätte es sie denn gegeben! :) ) gar keine so leichte Aufgabe. Doch so erntete ich nach meinen 16 Takten ein strahlendes Lächeln vom Dirigenten, der wohl erleichtert war, dass ich das Ganze nicht so verhauen habe wie noch beim Einspielen.

Während Bolero wohl weltweit bekannt ist, kamen wir jetzt zum mexikanischen Teil. Einige dieser Stücke sind quasi das Äquivalent zu den Märschen und Polkas mit denen ich mich in Deutschland herumquäle; eines dieser Stücke sollte aber dennoch Erwähnung finden, denn es heißt "Caminos de Michoacán" also Wege Michoacáns, des Bundesstaates in dem ich wohne, und ist entsprechend der Klassiker schlechthin. Schade nur, dass uns die Klarinetten-Noten dafür abhanden gekommen sind, denn während der Rest es einfach auswendig spielt, kenne ich das Stück dann doch noch nicht gut genug und versuche mich im Finger lesen. Wer aber ein bisschen etwas von Klarinetten versteht, weiß, dass es für jemanden wie mich, der deutsche Klarinette spielt nicht ohne weiteres möglich ist die Griffe auf Böhm Klarinetten zu lesen. Das ist etwa so als sollte ich spontan und in Echtzeit Niederländisch synchronisieren.

Ein weiteres Stück aus der Kategorie "mexikanische Musik", allerdings kein Volkslied sondern ein Werk für Orchester, ist "Huapango". Anhören lohnt sich, auch wenn das leider nicht unser Orchester ist, das da spielt: http://www.youtube.com/watch?v=sznD8rrHCbk

Die gute Nachricht zum Rest des Konzerts: Davon gibt es tatsächlich eine Aufnahme und ihr  könnt es euch einfach anhören und müsst nicht meine gut gemeinte, aber doch nie ans Original heranreichende Beschreibung lesen. Wenn ich das richtig verstanden habe müsste den Link jeder öffenen können, auch ohne sich bei Facebook anzumelden. Sollte es nicht funktionieren, bitte kurz hier kommentieren, damit ich das ändern kann. Also viel Spaß mit unseren letzten beiden Stücken, wieder von internationaler Bekanntheit - ein Beatles Medley und die Filmmusik aus Fluch der Karibik (mit der ich mich immer in mein deutsches Jugendorchester zurückversetzt fühle, nur, dass wir hier auf einmal Streicher haben): https://www.facebook.com/photo.php?v=669895519692838&set=vb.100000171873791&type=3&theater

Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Anlass des Konzerts war eine die Verleihung eines Preises, den wir in der Kategorie "artístico" gewonnen hatten, und mit dem Anschließend jeder einmal posieren durfte:

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