Montag, 26. November 2012

Guadalajara - Mariachis a sus ordenes!

Mein Reiseführer beschreibt es folgendermaßen: "Vieles, was "typisch mexikanisch" ist, stammt aus Guadalajara und Umgebung, z.B. Tequila, Mariachimusik, die breitkrempigen Sombreros [...]" (Lonely Planet Mexiko 3. deutsche Auflage, S, 510).

Nach Tequila, die Stadt nach der der bekannte Agavenschnaps benannt ist, habe ich es diese Wochenende leider nicht geschafft (habe jedoch den festen Vorsatz das irgendwann nachzuholen) und Sombreroträger finden sich in der zweitgrößten Stadt Mexikos auch eher weniger. Mariachi Bands waren jedoch tatsächlich anzutreffen! Daher stammt auch der Satz aus der Überschrift - "Mariachis zu Ihren Diensten". Aber erst einmal der Reihe nach:

Wieder einmal machten Nicole und ich uns freitagmittags direkt nach dem Unterricht auf den Weg zum Busbahnhof. Von Patzcuaro fährt man etwa 4 Stunden nach Guadalajara und von der dortigen "Central" (Busbahnhof) noch einmal eine halbe Stunde ins Zentrum. Dort angekommen machten wir uns auf den Weg zum Hostel, das wir aus den Tipps des Reiseführers ausgewählt hatten. Auch ohne Buchung bekamen wir problemlos ein Zimmer.

Am ersten Abend wollten wir ins Kino gehen. Kleine private Kinos gibt es in Mexiko fast nicht. Klar dominierend sind große Ketten wie Cinepolis, die in den Großstädten große Kinos mit mehreren Sälen betreiben. So müsste ich von Huecorio etwa 60km ins Kino fahren. Die Filme werden übrigens teilweise in englischer Originalversion mit spanischen Untertiteln sowie auch spanisch synchronisiert angeboten. Wir entschieden uns für die unsynchronisierte Version (sehr praktisch da man wenn man das Gesprochene einmal nicht versteht immernoch die Untertitel hat) von "Amanecer 2" (deutscher Titel: "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht 2). Der Film war sogar anders als die vorherigen Teile erstaunlich gut.

Den nächsten Tag widmeten wir dann völlig dem Sightseeing. Gegen 9:30 verließen wir - mit Reiseführer und Kamera bewaffnet - das Hostel und machten uns auf den Weg zur Kathedrale, die man auf diesem ersten Foto sieht:

 
Noch schöner war sie von innen, zumal das Licht gerade sehr teatralisch einfiel:
 
 

Die meisten Sehensürdigkeiten befinden sich um die vier Plätze herum, die die Kathedrale umgeben. So beispielsweise der Palacio de Gobierno, der von einem Wandgemälde José Clemente Orozcos geschmückt wird:


 
Es zeigt (und hier greife ich wieder auf meinen Reiseführer zurück) den Helden der mexikanischen Unabhängigkeit Miguel Hidalgo, sowie an den Seitenwänden die einander gegenüberstehenden Systeme Faschismus und Kommunismus. Die rechte Seite ist doch recht leicht zu erkennen, den Kommunismus habe ich ehrlich gesagt nicht erkannt, wahscheinlich ist diese Wand deshalb unfotografiert geblieben.

Außerdem schlenderten wir durch eine Fußgängerzone:

 
Und besichtigten einige weitere schöne Kirchen:
 

 
Bis wir uns schließlich auf den Weg zu einem Park machten, um dort ein wenig zu entspannen, sowie Schmetterlinge und Vögel (leider alle eingesperrt) zu beobachten. Die Schmettelinge waren zu flatterig um sie zu fotografieren, der Tukan und die Steinfigur am künstlichen Teich waren da fotogener:

 
 
Auch schön anzusehen: Der außerhalb des Zentrums gelegene Stadtteil Zapopan, hier mit Basilika und Grünanlage:
 
 
Was das Kunstmuseum dort angeht, ich hätte nicht von der Reisfüherinfo, dass es dort schon gute Austellungen gab, darauf schließen sollen, dass auch die jetzige gut sein würde. Zum Glück habe ich für den Eintritt nur umgerechnet 0,40€ zum Fenster heraus geschmissen.
 
Nach einem solch langen Tag, brauchte ich erst einmal eine halbe Stunde Schlaf, bis wir uns schließlich zum Abendessen und anschließendem "Agua de Limon" (frisch gemachte Zitronenlimonade) am Plaza de los Mariachi aufmachten. Obwohl die Mariachis durch die umliegenden Cafes gingen und auch uns fragten ob sie uns ein Lied spielen sollten, und dabei mit dem Satz "Mariachis a sus ordenes" - "Mariachis zu ihren Diensten" die Überschrift zu diesem Eintrag lieferten, ließen wir uns nichts spielen, weshalb ich von ihnen auch kein besseres Bild habe als dieses:

 
Danach war der lange Tag wirklich vorbei und ich fiel erneut müde in mein Bett. Ausschlafen war jedoch nicht drin, schließlich hatten wir am nächsten Tag noch Programm und wollten auch nicht allzu spät zuhause ankommen.
 
Programm? Na wir waren doch noch nicht im Museo Regional de Guadalajara! Das wurde am Sonntagmorgen angesteuert und ich muss sagen es lohnt sich (zumal der Eintritt Sonntags frei ist). Ausgestellt sind beispielsweise verschiedene Artefakte prekolumbianischer Kulturen der Region, wie hier auf dem Foto Schmuck:
 

Anschließend zog es uns noch auf einen Markt, wo wieder einmal meine Schwäche für Armbänder deutlich wurde,... Mit neuen klimpernden Bändchen am Arm machten wir uns dann schließlich wieder auf den diesmal etwa 5-stündigen Heimweg, da wir mangels Direktverbindung einen Umweg über Morelia machen mussten.

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