Donnerstag, 29. November 2012

Neues Jahr, neues Projekt...

Schon seit längerem war bekannt, dass ich (wie auch schon einmal in einem Eintrag angedeutet) in absehbarer der Zeit die Einsatzstelle wechseln werden müsste. Die Situation war chaotisch, Gründe, Konsequenzen und Zeitfenster ungewiss und so war ich sehr gespannt auf das heutige Treffen zwischen uns Freiwilligen, Vertretern unserer drei deutschen Entsendeorganisationen und unserer mexikanischen Organisation Vive Mexico, die endlich alle Fragezeichen beseitigen sollte.

So erfuhren wir schließlich, dass die Organisationen Anfang Oktober ein Schreiben erhielten, dass zunächst aufgrund von Sicherheitsrisiken den Abzug aller Freiwilligen aus Michoacán forderte. Das hätte bedeutet, Koffer packen und ab nach Hause. Wir Freiwilligen wurden jedoch erst eingeweiht, als von Seiten der Freiwilligendienst-Organisationen schon so viel Überzeugungsarbeit geleistet wurde und das Urteil auf eine Umplatzierung in die urbanen Gebiete gelindert wurde. Konkrete Gründe, für die Sicherheitsbedenken wurden jedoch nicht offengelegt und auch die Umplatzierung in die Städte sei keine Umplatzierung in tatsächlich sicherere Regionen, die Städte besäßen jedoch genügend Infrastruktur um mögliche Schwierigkeiten einfacher anzugehen, sodass die deutsche Botschaft unseren Aufenthalt dort leichter verantworten kann. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass ich mich in meinem Dorf und in der Umgebung nie unsicher gefühlt habe. Allerdings haben wir Freiwilligen im Rahmen wilder Spekulationen darüber worin genau die Sicherheitsrisiken bestehen könnten erfahren, dass in der gesamten Region Schutzgeld von Läden erpresst wird.

Was die neuen Einsatzstellen angeht einigten wir uns darauf, erst im Januar dort anzufangen, um nicht in der Vorweihnachtszeit aus unseren Familien gerissen zu werden, was mich sehr gefreut hat, da ich genau dies befürchtet hatte. Da wir außerdem schon fest damit gerechnet hatten, die Schulferien zusätzlich der anschließenden unterrichtsfreien Prüfungszeit zum Reisen nutzen zu können, wurde der Projektbeginn einige weitere Tage nach hinten verschoben. Drei Wochen Yucatan steht somit nichts mehr im Wege!

Auch wurden uns unsere neuen Projekte zugeteil. Ich werde also ab Mitte Januar in einem Jugendzentrum tätig sein, womit ich sehr zufrieden bin, da es nach viel Abwechslung klingt.

Auch wenn ich immernoch traurig bin, meine Familie, mit der ich mich super verstehe, sowie das Dorf, in dem ich mich eingelebt habe, verlassen zu müssen, bin ich doch auch zuversichtlich. Der Zustand jetzt ist somit nicht zu vergleichen mit der Situation vor einigen Wochen, in der ich der Verzweiflung nahe war.

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