Donnerstag, 13. Dezember 2012

San Miguel de Allende - im Gringo-Rentner-Paradies

Gut, die zwei Tage in San Miguel de Allende sind schon bald zwei Woche her, aber da in der Zwischenzeit Seminar war (Blogeintrag darueber folgt demnaechst) und ich auch leider meinen Adapter verloren habe und meinen Laptop nicht laden konnte, komme ich erst jetzt dazu zu berichten. Allerdings vom Laptop meines Gastbruders aus, sodass ihr euch leider auf "ae", "ou" "ue" und "ss" einstellen muesst. Dafuer koennt ihr aber gerne ganz viele ñ und Ñ haben... die hat diese Tastatur stattdessen.
Aber jetzt zu San Miguel de Allende: Die Stadt ist nicht besonders gross (etwa 62 000 Einwohner) aber einfach schoen. Die meisten Haeuser sind gelb, orange oder rot, und nicht etwa Pastellfarben wie in Deutschland meistens anzutreffen, sondern in schoenen leuchtend warmen Farben. Kein Wunder also dass diese Stadt so viele pensionierte US-Amerikaner anzieht. Das Wort "gringo" aus der Ueberschrift ist das mexikanische (nicht etwa spanische sondern wirklich rein mexikanische) Wort fuer "Ami" und kann entsprechend der komplizierten Beziehung zwischen Mexiko und den USA, einer Mischung aus Abhaengigkeit, Ablehung und Bewunderung, kurz gesagt einer Hassliebe, auch abwertend gemeint sein. Und auch ich muss sagen, im Vergleich zu den amerikanischen Touristen bin ich froh, ein viel echteres Mexiko kennenzulernen, dass sich nicht (nur) in den schicken Restaurants von San Miguel findet.

Ob die Touristen deshalb kommen, weil San Miguel anders ist als andere mexikanische Staedte, die ich bisher gesehen habe, oder ob es anders ist weil die Touristen kommen... ich tippe auf letzteres aber ich weiss es nicht. Jedenfalls haben hier Restaurants der mittleren und gehobenen Preisklasse (gemessen an ueblichen mexikanischen Preisen, verglichen mit deutschen Preisen ist es immernoch recht gut bezahlbar), haeufig in wunderbar gestalteten Innenhoefen, die sonst viel praesenteren Strassenstaende in den Hintergrund gedraengt. Und auch Touristenlaeden gibt es hier deutlich mehr als andererorts. Diese sind allerdings nicht alle identisch und mit dem gleichen Ramsch gefuellt, wie ich es aus europaeischen Touristenhochburgen kannte, sondern deutlich individueller und einfallsreicher und einfach schoener zu durchstoebern.

Nun aber zum bunten Teil des Reiseberichts:
Ein Eindruck der rot-orange-gelben Strassen:


Und der/die/das Oratorio de San Felipe Neri ebenfalls farblich passend:


Beim weiteren durch die Stadt spazieren an diesem ersten Tag trafen wir noch auf die Parroquia de San Miguel Arcángel und links daneben die Iglesia de San Rafael, hier in sehr interessantem Licht:


Eine Gruppe Mariachi:



Eine weitere Kirche:


Und ein Reiterstandbild:


Der Tag endete mit leckeren aber eigentlich viel zu teueren Nudeln in einem italienischen Restaurant, dass die Preise erheblich erhoeht haben muss, nachdem es als Tipp in meinem Reisefuehrer aufgenommen worden war.

Am naechsten Tag fuehrten uns unsere Streifzuege zunaechst in einen Park:


Wir verschnauften danach kurz bei Churros und heisser Schokolade:


Und machten und dann auf einen recht anstrengenden Fussmarsch bergauf zu einem botanischen Garten voller Kakteen.
Hier sieht man wie weit bergauf wir gelaufen sind:


Und hier wie verlassen und fast wuestenmaessig es so ausserhalb der Stadt schon aussah:


Der botanische Garten war fuer mich das Highlight des Tages. Mir wurde vorgeworfen jeden einzelnen Kaktus fotografiert zu haben. So langsam verstehe ich warum diese meinen Papa so faszinieren, auch ich habe sie als Fotomotiv sehr schaetzen gelernt und so kommt jetzt eine wirklich schon stark gekuerzte Zusammenfassung meiner Bilder:


Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass dieses Foto am ersten Advent aufgenommen wurde... Hier in meinem Dorf am Lago Patzcuaro ist es zwar nicht ganz so heiss wie in San Miguel, bei 20 Grad taeglich kommt aber trotzdem noch keine Weihnachtsstimmung auf.








Und dieses letzte Foto soll einfach nur ausdruecken wie gute Laune ich hatte! :)

Fuer den naechtsen Tag stand vor spaetnachmittaglicher Abreise noch ein Besuch im Thermalbad an. Es war zwars eigentlich "nur" ein Freibad unter Palmen mit warmem Wasser und voller US-Amerikaner, aber wann geht man schonmal im Dezember draussen schwimmen? Und so etablierte sich schnell der Spruch: "Also wenn man gerade aus dem Wasser rauskommt merkt man schon, dass Dezember ist." Kurz gesagt wir hatten unseren Spass:

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