Donnerstag, 13. September 2012

Ahorita comemos Tortillas

"Ahorita" ist eigentlich nur eine Verniedlichung von "ahora" was "jetzt" bedeutet. Aber dieses kleine "-ita" macht, dass aus "jetzt" alles mögliche wird... außer jetzt! Es kann heißen in 2 Minuten, oder aber 10, eine Stunde, vielleicht auch 3, ein Jahr oder mehr. So einiges wird hier "ahorita" erledigt, was erst einmal seltsam ist, wenn man aus einem Land kommt in dem Pünktlichkeit als große Tugend gilt. Andererseits, ich habe es auch in Deutschland nie so genau genommen mit der Pünktlichkeit...

Und Tortillas, die sind hier, so scheint es mir, nicht nur ein Lebensmittel sondern DAS Lebensmittel. Ich glaube ich habe noch keinen Tag keinen einzigen dieser Maismehlfladen gegessen. Dabei werden sie nicht unbedingt gefüllt wie man es möglicherweise in unseren (Deutsch-)Mexikanischen Restaurants kennt, sondern meistens einfach zu jedem warmen Essen (und hier wird sogar zum Frühstück warm gegessen) dazu gegessen. Hm, ja, macht man hier ja teilweise auch mit Brot, könnte man jetzt denken. Aber ich sage euch, so eine Tortilla ist viel flexibler als eine Scheibe Brot. Sie dient gleichzeitig als Serviette, um sich damit Soßereste von den Fingern zu wischen und danach einfach mitzuessen und auch, neben dem Löffel, als zweites Besteckstück, mit dem man ein Hähnchenbein festhält um mit dem Löffel das Fleisch abzutrennen, oder mit dem man die letzten Speisereste auf dem Teller auf den Löffel schiebt. Dabei möchte ich mir hier keineswegs über die Tortilla lustig machen, denn ich habe sie längst zu schätzen gelernt. Schließlich hilft sie ebenfalls ganz gut gegen im Mund brennendes Chili.

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