Mittwoch, 12. September 2012

Cola, Sport, Facebook, Füllwörter und die Virgen de Guadalupe

... haben überhaupt keinen Zusammenhang. Ich weiß. Aber wenn ich diesen Post "sonstiges" nenne liest ihn keiner! :D
Deshalb jetzt eine Sammlung von Kleinigkeiten die mir aufgefallen sind, weil sie für mich als Deutsche in Mexiko einfach etwas anders sind als gewohnt.

Zum einen standen hier sowohl bei meiner ersten als auch bei meiner richtigen Gastfamilie fette 2,5Liter (oder waren es nur 2,0??) Colaflaschen auf dem Tisch. Klar das gibt es auch in Deutschland, aber ich hatte ehrlich gesagt gehofft zu dem seeeeeeehr reichhaltigen und auch sehr leckeren Essen immerhin Mineralwasser zu bekommen.

Da hilft nur eins: Sport. Bisher habe ich auch den Eindruck, dass die Schüler hier allgemein mehr Sport machen als Schüler in Deutschland. Auf dem Schulhof wird zu jeder Zeit Volleyball, Basketball und/oder Fußball gespielt und man kann sich vor Einladungen für sofort, nach der Schule oder morgen kaum retten. Will ich ja auch garnicht, denn ich will ja Sport machen und vor allem möchte ich mich integrieren.

Dann zum nächsten Punkt: Facebook. Eine essentielle Frage hier: Tienes face? / Hast du Facebook? Ich hae das Gefühl man wird hier viel schneller geaddet als zuhause in Deutschland. Da ich so viele neue Leute hier kennengelernt habe, kann ich mir leider kaum Namen merken und nehme daher derzeit auch einfach jede Freundschaftsanfrage an. Das Resultat: 100000 Posts, Likes und offene Chatfenster auf meiner Seite. Soweit ich das bisher beurteilen kann, sind Mexikaner nicht nur im realen Leben sondern auch in Facebook offener als Deutsche.

"Es que..." , "entonces..." so fängt mittlerweile jeder meiner Sätze an... Die Wörter jetzt zu übersetzen macht kaum Sinn, es sind eigentlich einfach nur Füllwörter, die ich mir schon ziemlich angewöhnt habe. Ich hoffe das ist ein gutes Zeichen für Fortschritte im Spanischlernen. Trotzdem verzweifelt meine Gastschwester regelmäßig daran mir etwas doppelt und dreifach zu erklären... Disculpe! (Entschuldige)

Und wer zum Teufel ist die Virgen de Guadalupe? Nene mit dem Teufel hat die wenig zu tun, denn sie ist eine Heilige. Der Katholizismus in Mexiko ist mit dem in Deutschland kaum zu vergleichen, was mit der Geschichte des Landes zu erklären ist. Bevor die Spanier Mexiko kolonialisierten und ihre Religion mitbrachten, glaubten die indigenen Völker an eine Vielzahl von Göttern. Einfach gesagt entstand aus zwei aufeinandertreffenden Kulturen (bzw einer die sich der anderen aufzwängte) eine neue Kultur und auch eine neue Form der Religion. So leben die Mexikaner von heute weiterhin eine Art von Polytheismus aus indem sie für verschiedene Anliegen verschiedene Heilige verehren. Die wichtigste Heilige überhaupt ist die Virgen de Guadalupe, deren Abbild in keinem Zimmer, auch nicht in meinem, fehlen darf.

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