So, ich hab mal wieder Internet J
Noch einmal zu unserem ersten Abend in Mexiko Stadt. Dies
war der Ausblick aus unserem Zimmer im Hostel – eine Ausblick direkt auf die
festlich geschmückten Fassaden am Zócalo:
Spätestens bei diesem Anblick setzte bei mir ein glückliches
Dauergrinsen ein… Endlich bin ich da! Ich muss allerdings zugeben, dass sich
noch alles sehr nach Urlaub anfühlt. Dass ich ein ganzes Jahr hierbleiben
werde, muss ich erst noch realisieren. Aber vorerst hatte Urlaubsstimmung doch
auch etwas Gutes, denn bei Bier und Tequila vergaß man die anstrengende Anreise
und die Müdigkeit sehr schnell. Ein erstes Highlight war auch das nächtliche
Taco essen… Eigentlich genauso wie man sich Mexiko vorstellt.
Am nächsten Morgen hatten wir noch
etwas Zeit durch die Straßen zu schlendern. Spätestens seit der anschließenden
Taxifahrt zum Busbahnhof weiß ich allerdings warum wir während unseres Freiwilligendienstes
nicht Auto fahren dürfen. Es wäre reinster Selbstmord!
Die Busfahrt selbst, außerhalb des Stadtverkehrs, war dann
deutlich entspannter, sodass man in Ruhe die vorbeiziehende Landschaft
betrachten konnte. Es war unglaublich klares Wetter sodass man die Gebirgskette
am Horizont sehr deutlichen erkennen konnte. Auch aufgefallen sind mir die
unzähligen Maisfelder.
In Morelia mussten wir ein letztes Mal ins Taxi steigen um
zum Hostal Mintzi gelangen, wo die mexikanische Partnerorganisation Vive Mexico
uns zum Vorbereitungsseminar empfing. Außerdem lernten wir dort weitere
deutsche Freiwillige von zwei anderen Organisationen kennen. Für den ersten
Abend stand eine Willkommensparty auf dem Programm, zu der auch zahlreiche
Mexikaner eingeladen waren, die durch Vive Mexico an Austauschprojekten im
Ausland teilgenommen hatten. So konnten wir uns bei Tacos und Tequila mit den
äußerst sympathischen und offenen Mexikanern unterhalten und so erstmals unsere
Spanischkenntnisse auf die Probe stellen.
Gestern und heute hatten wir dann Programm: Info über Vive
Mexico, über angemessenes Verhalten bzw Sicherheit und noch einiges mehr.
Zwischendrin hatten wir auch Zeit uns einmal in Morelia anzusehen. Die Stadt
gefällt mir wirklich sehr gut. Hier ein paar Fotos der Kathedrale, bei Tag und
bei nächtlichem Feuerwerk:
Ein weiteres Highlight war allerdings unsere Einladung in
ein mexikanisches Restaurant. Wir hatten die Besitzerin auf der
Willkommensparty kennengelernt und wurden spontan für den nächsten Abend
eingeladen. Man hört zwar oft, Mexikaner seien sehr gastfreundlich, aber die
Realität übertrifft wirklich alle meine Vorstellungen! Wir waren eingeladen zu
Tacos, Cerveza und Mezcal (nochmal spürbar härter als Tequila!). Nebenbei spielten
unsere neuen mexikanischen Freunde Gitarre und sangen dazu spanischsprachige Lieder,
die sie uns beizubringen versuchten. Außerdem zeigten sie uns traditionelle
mexikanische Kleidung, die wir sogar anprobieren durften. Anschließend wurden
wir sogar noch zum Tanzen in eine Bar
mitgenommen, sodass wir in dieser Nacht leider kaum zum schlafen kamen und
heute eine kleine Siesta einlegen mussten.
Das Seminar geht noch bis Sonntag. Montag morgens werden wir
dann in unsere jeweiligen Dörfer aufbrechen. Das Dorf in dem ich sein werde
heißt Huecorio, hat etwa 700 Einwohner und liegt auf 2000 Höhenmetern bei Patzcuaro.
Außerdem liegt es nur etwa 60 km von der Großstadt Morelia entfernt. Allerdings
ist es möglich, dass ich die Einsatzstelle noch einmal wechseln muss. Ich wurde zunächst spontan dahin umplatziert, da in meine ursprüngliche Einsatzstelle wegen Sicherheitsrisiken nicht
entsendet werden konnte. Anscheinend lag diese im Süden Michoacáns, der „tierra
caliente“, wo derzeit der Drogenkrieg eskaliert. Wer mehr dazu lesen will: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Mexikanische-Drogenbanden-errichten-Strassensperren-gegen-die-Regierung/story/24697027
Hallo Daniela,
AntwortenLöschenich freue mich, dass es dir gefällt. Vor Ort bekommt man meistens von irgendwelchen Unruhen wenig mit. Hier hören sich die Berichte immer gefährlicher an. Jörg war am Wochenende in Mannheim. Dort haben sich Kurden mit der Polizei eine größere Schlägerei geliefert. Jörg hat davon auch nichts mitbekommen.
Ich hatte am Wochenende mit 3 Frauen eine schöne Fahrradtour. Mit dabei war Eine, die schon mal 1 1/2 Jahre ausgestiegen war und Asien bereist hat. Sie hat mir eine wichtige Regel zum Essen mitgeteilt: peel it, boil it, cook it - or forget it. Ich hoffe, es hilft dir weiter und du bleibst von der Rache Montezumas verschont.
Ich wünsche dir noch einen schönen Aufenthalt.
Hallo Daniela,
AntwortenLöschenwir bekommen Gänsehaut bei deinen Berichten und wünschen dir eine gute Eingewöhungsphase.
Ganz, ganz liebe Grüße
PS: Lass dir den Tequila schmecken :)
Hallo an alle Sittigs und Hitzels,
AntwortenLöschenes freut mich, dass ihr so fleißig meinen Blog verfolgt.
Was ich hier bezüglich Taco-Ständen an der Straße gelernt habe war folgendes:
1. Dort essen wo es sauber ist
2. Dort essen wo Leute sind
3. Dort essen wo Hunde sind, denn Hunde fressen keine Hunde... Angeblich werden die hier nämlich auch in Tacos untergebracht. Wieviel an diesem Gerücht dran ist weiß ich nicht.
Und zum Tequila: In Deutschland hat mich immer die Zitrone gerettet, denn die Deutsche Reihenfolge beim Tequila trinken ist Salz-Tequila-Zitrone. Hier funktioniert das leider anders. Man macht das Salz auf die Zitrone und isst diese bevor man den Tequila trinkt. Da merkt man dann doch deutlich mehr, dass das etwas brennt ;)
Liebe Grüße,
Daniela