Mittwoch, 12. September 2012

Ankunft in Huecorio

Vorgestern morgen wurde ich vom Direktor der Schule von Huecorio in unserem Hostel in Morelia abgeholt. Erst einen Tag vorher habe ich erfahren, dass ich nicht die einzige Freiwillige dort bin, was mir ehrlich gesagt erst einmal gar nicht gefallen hat. Ich habe schon von Freiwilligen der vergangenen Jahre erfahren, dass sie wenig zu tun hatten und sich mehr Aufgaben gewuenscht bzw auch gesucht haetten - wie sollte das denn dann erst zu zweit werden? Mittlerweile bin ich aber zuversichtlich und schaue einfach mal wie es kommt. Der Direktor hat jedenfalls sehr viele Vorstellungen. Wir sollen beim Englischunterricht assistieren, einen Musikkurs gruenden (die andere Freiwillige, Nicole, spielt Trompete und ich Klarinette) und einen Kurs namens "cultura internacional" gruenden. Das letztere stelle ich mir ehrlich gesagt sehr schwierig vor aber uns wird da schon was einfallen.

Bei einer Art Zeremonie, die jeden Montag stattfindet und bei der einige Schuelerinnen mit der mexikanischen Fahne ueber den Basketballplatz marschiert sind und alle anschliessend gemeinsam die Nationalhymne gesungen haben, wurden wir den Schuelern und Schuelerinnen offiziell vorgestellt. Viele von ihnen waren sehr interessiert und haben sich direkt mit uns unterhalten oder mit uns Volleyball gespielt. Vorgestern haben sie allerdings noch nicht so gut verstanden in welcher Funktion ich ueberhaupt dort bin. Als Schuelerin? Als Lehrerin? Ich kam mir auch wirklich etwas seltsam, ja fast ueberheblich vor als ich mit meinen 18 Jahren und 1,57m Koerpergroesse gesagt habe ich wuerde den Lehrern assistieren. Als ich dann aber gestern wirklich zusammen mit dem Englischlehrer und mit Nicole in ihren Klassen aufgetaucht bin, haben sie das glaube ich sehr gut aufgenommen. Auch der Englischlehrer scheint uns als Unterstuetzung zu sehen und weder besserwisserisch oder unbrauchbar einzuschätzen, wie ich (jetzt etwas ueberspitzt ausgedrueckt) befuerchtet hatte. Es stimmt schliesslich, dass wir keinerlei Ausbildung als Lehrerinnen haben.

Die Schule hat uebrignes kein eigenes Gebaeude sondern befindet sich in einem alten Gebaeude zu dem irgendwie auch eine Kirche gehoert, die aber soweit ich weiss nicht mehr als solche genutzt wird. Vor dem Gebaeude ist ein Basketballplatz, der sich aber anscheinend auch sehr gut als Fussballplatz eignet und eine Wiese, auf der man sehr gut Volleyball spielen kann. Ich finde es sieht sehr gemuetlich aus, gerade im Vergleich au meiner ueberfuellten Schule in Deutschland. Ich werde demnaechst mal ein Foto einstllen. Die Klassenraeume sind allerdings teilweise recht klein und daher tweilweise trotz mit Deutschland vergleichbarer Klassengroesse ueberfuellt.

Dann mal zu meiner Gastfamilie: Da dies anscheinend in den letzten Jahren von Freiwilligen so gewuenscht wurde, wurde ich mit Nicole in die gleiche Gastfamilie gesteckt. Das weiss ich wie gesagt erst seit Sonntag. Wir waren uns jedoch einig, dass wir beide lieber getrennte Gastfamilien wollen, damit wir uns besser intergrieren koennen und mehr Spanisch sprechen. Daher haben wir noch bevor wir unsere Gastfamilie kennengelernt haben, den Direktor gefragt ob es moeglich waere eine neue Gastfamilie fuer mich zu finden. Es hat sich auch gleich eine Frau angeboten, die hier in der Schule Mittagessen verkauft. Gestern bin ich als zu ihrer Familie umgezogen.

Die Gastfamilie, bei der ich die erste Nacht war und bei der Nicole weiterhin bleiben wird, war sehr sehr nett. Gerade deshalb hatte ich etwas Angst sie mit meinem Wunsch umzuziehen zu beleidigen aber ich glaube sie haben meine Gruende dafuer richtig verstanden und mir auch angeboten jederzeit wieder einzuziehen falls es mir bei der anderen Gastfamilie nicht gefaellt. Allerdings gefällt es mir dort ebenfalls sehr gut, sodass ich nicht glaube, dass ich dieses Angebot in Anspruch nehmen muss, aber vielleicht kann ich sie ja einfach mal besuchen. Meine neue Gastfamilie hat sieben Kinder, von denen nur noch zwei zuhause wohen. Mit der Tochter, Alejandra, teile ich mir ein Zimmer. Ich habe mich gestern viel mit ihr unterhalten ("platicar" nennt man das hier). Ich hoffe, dass ich mich auch auf Dauer gut mit ihr verstehe. Vor allem auch meine Gastmutter war sehr sehr nett, hat mir immer wieder gesagt ich solle mich wie zuhause fuehlen und sie würde die Mutterrolle für mich übernehmen, wenn ich will....

Der nächste Eintrag folgt sofort!

Der Grund dass sich hier "ue" und "ü" abwechelsn ist übrigens dass ich eine solche Monsternachricht nicht am Stück geschreiben habe sondern mal an Pcs der Schule mund manchmal an meinem Laptop und mit entsprechend unterschiedlichen Tastaturen.

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