Montag, 22. Oktober 2012

Chili, Chili, CHILI

Also eigentlich ist Chili für mich schon so ein normaler Bestandteil von Essen wie Tortillas. Meine Familie freut sich über jeden Löffel Salsa, den ich über mein Essen kippe und hat bereits angekündigt mir jede Menge eingelegte Chilis mit nach Deutschland zu geben. "Para enchilar a mi familia". Wie ich das übersetzen soll weiß ich nicht ganz, denn ein deutsches Equivalent zu "enchilar" gibt es glaube ich nicht. Es heißt soviel wie "brennendes Chili spüren lassen". Allein, dass es ein solches Wort gibt, sagt meiner Meinung nach schon einiges über die Esskultur Mexikos aus. Wie gesagt, ist Chili für mich schon so normal (was nicht bedeutet, dass es nicht mehr so brennen würde wenn ich zu viel nehme), dass ich es eigentlich nicht für nötig gehalten hätte einen ganzen Eintrag darüber zu schreiben.

Warum ich es also trotzdem mache? Erstens ist gerade meine einzige heutige Unterrichtsstunde ausgefallen und zweitens habe ich gestern tatsächlich einen Lolli mit Chiligeschmack gegessen. Das toppt in seiner Kuriosität sogar Obst mit Chili (hier an unserem Schul-Essensstand sehr beliebt), Micheladas (das ist Bier mit Geschmack, sehr beliebt: mit Chili, Salz und Zitrone) oder Diablitos (also Teufelchen, schmeckt nach... keine Ahnung... unbeschreiblich...gut? schlecht? jedenfalls interessant).

Das Ganze hat allerdings auch seine Schattenseiten: Gastritis, also Magenschleimhautentzündung. Davon werde ich bei meinem vorsichtigen Chiligenuss wohl verschont bleiben, aber immer wieder höre ich zum einen von Mexikanern, die aufgrund ihrer Gastritis (mittlerweile) sehr auf ihre Ernährung achten und beispielsweise Chili ganz vom Speiseplan gestrichen haben, oder aber von solchen, die dies nicht tun und nach dem Essen regelmäßig von Bauchschmerzen geplagt werden. Wen freuts? - Die Pharmakonzerne, die beispielsweise in der Metro Mexiko Stadts für ihre Produkte werben.

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